Solidarität mit der Ukraine

Im Unterricht des Abendgymnasiums ist der Krieg in der Ukraine das Thema der letzten Tage. Niemand kann angesichts der schrecklichen Ereignisse einfach zur Tagesordnung übergehen. Der Erdkundekurs des 13. Jahrgangs befasste sich u.a. mit einer eindrücklichen Rede von Kenias Botschafter Martin Kimani vor dem UN-Sicherheitsrat am 22. Februar 2022. Sehen und hören Sie selbst:

https://www.t-online.de/nachrichten/id_91708570/reaktion-auf-putin-rede-kenia-sorgt-im-un-sicherheitsrat-fuer-aufsehen.html

Der Text zum Nachlesen: https://taz.de/UN-Rede-zu-Russland-Ukraine-Konflikt/!5833849/

Ich will’s wissen – oder: Mit dem Bolzenschneider zum Abitur

„Wuselig“ sei sie, merkt ihr Prüfer in der mündlichen Prüfung an. Und dass es ihr selbst auch an
Struktur gefehlt habe, wie sie in ihrer Abschlussrede offen bekennt. Auf ihrem Weg zum Abi war
sie allerdings weder durch Wuseligkeit noch durch strukturelle Schwächen aufzuhalten. Dass
auch Unsicherheiten, Ängste oder Prüfungsstress ihr nichts anhaben konnten, dafür dankt sie in
ihrem Fazit einer Gemeinschaft, auf die einfach jederzeit Verlass war.
Selbst als sie den Schlüssel für ihr Fahrrad verliert, findet Agnes sachkundige Hilfe. Nicht wie
gewohnt bei ihren Lehrkräften, die sie für ihr großes Engagement und Einfühlungsvermögen
lobt. Nein, jetzt sind es die „guten Seelen“ des Abendgymnasiums, die ihr einen unerwarteten
Lernerfolg bescheren. Seitdem weiß sie, wie man einen Bolzenschneider handhaben muss,
wenn man auch ohne Fahrradschlüssel vorankommen will. Auch das lernt man an dieser
Schule: Um eine Aufgabe richtig zu lösen, muss man ihren Kern erkannt haben. Oder wie es im
Unterricht immer heißt: RTFT – „Read the f*cking task!“
Als sie ihr Zeugnis endlich in den Händen hält, teilt sie ihre Freude mit einem, wie sie sagt,
„bunt gemischten Haufen“: Von Checkern und Verpeilten, von Stillen und Fleißigen, Jüngeren
und Älteren berichtet sie, die einander immer wieder motiviert und beigestanden haben. Der
schulische Alltag, aber auch die vielen Exkursionen, Grillabende und Pub-Runden boten jede
Menge Anlässe fürs Zusammenwachsen. Viele private Momente, sogar Freundschaften und
manche Liebelei sind dabei entstanden, vor allem aber ein Zusammenhalt, der niemanden
ausschloss – auch Agnes nicht. Kein Wunder, wenn „Danke“ die stärkste Konstante in ihrer
Festrede ist. Wer darin liest, erkennt schnell, wie viele neue Klänge dieses Wort während ihrer
Zeit am Abendgymnasium gewonnen hat.
Diese Erkenntnis hat sie nicht allein. Auch wir lernen seit über vierzig Jahren unserer Schule
vieles dazu, was in keinem Lehrplan steht. Natürlich vermitteln wir neben dem Umgang mit
Bolzenschneidern auch Kenntnisse in Bio und Chemie, in Deutsch und Englisch und
Französisch und Latein, in Erdkunde, Geschichte und Politik. Bis auf den Sonderkurs
Fahrradklau ist das meiste davon an jedem Gymnasium üblich. Doch der Erfolg, den wir
gemeinsam mit unseren erwachsenen Lerngruppen erarbeiten, macht nicht erst am Ziel
dankbar, und vor allem nicht nur unsere Prüflinge: Ein herzliches Dankeschön an Dich,
liebe Agnes!
Deine Lehrkörper (richtig: mit EH statt Doppel-E)
PS: Wer wissen will, was man für das Abitur bei uns außer Bolzenschneidern sonst noch
braucht, vereinbart einfach einen Termin bei der Schulleitung – telefonisch unter 0551 400-3272
oder per Mail an abendgymnasium@goettingen.de.